A-Mitarbeitende suchen sich A-Unternehmen oder anders ausgedrückt: Die besten Arbeitnehmenden suchen die besten Arbeitgebenden – der cultural fit muss passen.
Employer Branding sind alle Maßnahmen um eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen. Employer Branding wird in interne und externe Maßnahmen unterteilt:
Internes Employer Branding dient vorrangig der Mitarbeitendenbindung, externes Employer Branding die Mitarbeitendengewinnung. Beides beeinflusst sich allerdings auch wechselseitig (Spill-Over-Effekte).
Mit internen Employer Branding Maßnahmen soll hauptsächlich die Mitarbeitendenbindung (Retention) erhöht werden um die Fluktuation möglichst niedrig zu halten. Wirtschaftlich ist dies sehr sinnvoll, wenn man die Akquise- und Onboarding-Kosten mit den Kosten der Mitarbeitendenbindung vergleicht.
Führungskultur
Werteorientierung: Klare Identität und Werte schaffen
Optimierung von Recruiting-Prozessen
Erhöhung des Teamspirits und des Arbeitsklimas
Verbesserung interner Kommunikation
Maßnahmen für internes Employer Branding ist in erster Linie die Erarbeitung eines Arbeitgeberversprechens, die sogenannte Employer Value Proposition (EVP). Diese beinhaltet unter anderem auch ein Bündel an Mitarbeitendenbenefits, die wiederum in Eintrittsanreize, Leistungsanreize und Bindungsanreize unterteilt werden.
Mit externen Employer Branding Maßnahmen soll die Bewerberquantität und -qualität gesteigert werden. Dadurch reduzieren sich logischerweise die Recruitingkosten als auch der Recruitingaufwand. Laut dem „Employer brand research 2020“-Report des Personaldienstleisters randstad halbiert sich die time-to-hire bei starken Arbeitgebermarken.
Imageaufbau
Vertrauen in die Arbeitgebermarke bilden
Sichtbarkeit & Präsentation
Social Media
Offline Maßnahmen
Zunächst geht es darum, sich als Arbeitgebermarke zu positionieren, eine Alleinstellung zum Wettbewerb zu entwickeln und sein Profil als attraktiver Arbeitgeber zu stärken.
Diese Entwicklung teilen wir in drei Prozessschritte ein:
Analyse der Arbeitgebermarke
Zur Analyse der aktuellen Arbeitgebermarke dient ein Wechsel der Perspektiven:
Der Blick aus drei unterschiedlichen Perspektiven, liefert wertvolle Informationen und hilft, eine subjektive, einseitige Sichtweise zu verhindern.
Arbeitgeberperspektive
Stellen wir folgende Frage: Welche Argumente hat mein Unternehmen, dass jemand bei dir einen Vertrag unterschreibt. Denken Sie an einen Elevator Pitch: Können Sie potenziellen Wunschkandidaten in unter einer Minute unwiderstehliche Argumente liefern, warum er/sie in ihrem Unternehmen arbeiten sollte?
Außerdem ist es wichtig, einmal selbst die Teamdynamik zu bewerten:
Mitarbeitendenperspektive
Die Meinung der Mitarbeitenden ist ebenso wichtig und hilft, die manchmal blinden Flecken von Führungskräften aufzudecken. Oft lassen sich massive Diskrepanzen zwischen den Aussagen des Managements und den Mitarbeitenden erkennen. Mit Hilfe von anonymen Mitarbeiterbefragungen oder qualifizierten Interviews finden Sie Unstimmigkeiten einfach heraus.
Bewerberperspektive
Hier sollte untersucht werden, welche Informationen potenzielle Kandidaten vom Unternehmen erhalten, und welches Bild sie sich von deinem Unternehmen daraus ableiten können. Analysiert werden:
Vergleichen Sie jetzt: Stimmt das Bild zum Unternehmen oder weichen die Wahrnehmungen voneinander ab?
Bei der Entwicklung der Employer Brand geht es um den Aufbau eines authentischen und attraktiven Arbeitgeberversprechen.
Damit dies erfolgreich ist, sollten Sie sich auf eine klar definierbare Zielgruppe beschränken. Im Employer Branding nennen wir das die Candidate Persona.
Anschließen entwickeln wir, passgenau für diese eine Personengruppe, ein unwiderstehliches Angebot. Das wiederum nennen wir Arbeitgeberversprechen oder auch Employer Value Proposition.
Die Candidate Persona
Wie bei jeder Persona, handelt es sich bei der Candidate Persona um eine fiktive, aber dennoch realistische bzw. gut greifbare Stellvertreterin Ihrer Zielgruppe. Die Candidate Persona ist also immer eine konkrete Person mit Namen, Hobbies und weiteren Details, die es möglichst präzise zu beschreiben gilt. Candidate Personas vereinfachen und beschleunigen die Umsetzung konkreter Recruiting-Maßnahmen enorm.
Vorteile von Candidate Personas:
All diese Vorteile greifen jedoch nur, wenn man sich intensiv mit der Candidate Persona beschäftigt. Erst dann ermöglich sie konkrete Handlungsempfehlungen für die Employer Branding Strategie.
Als Beispiel dient der Vergleich von König Charles und Ozzy Osbourne:
Schauen wir uns einmal genauer an, wie bei klassischen Zielgruppen verglichen wird: Es wird das Alter der beiden Männer angeschaut, das Geschlecht, die Wohnsituation, der Beziehungsstatus, die Anzahl der Kinder.
Das sind zunächst alles erst einmal Merkmale einer Zielgruppendefinition – einer eher weit gefassten Gruppe – und nicht zwingend die von Personas.
König Charles und Herr Osborne sind demnach zunächst schon Teil einer gleichen Zielgruppe, die zum Beispiel so beschrieben werden kann: reiche, berühmte, ältere weiße Männer – und doch sind die Personen sehr unterschiedlich.
Wir sehen: zwei sehr unterschiedliche Personen, die zu der gleichen Zielgruppe gehören.
Eine Persona-Definition geht daher weit über diese Angaben hinaus.
Je nach Methode spielen beispielsweise das Mediennutzungsverhalten, Hobbys, Ängste, Wünsche, Erfolgsdefinition, das direkte persönliche Umfeld oder auch der Musik- und Kunstgeschmack eine Rolle.
Alles Informationen, die besonders greifbar machen sollen, wie einzelne Zielgruppenvertreter konkret als mögliche Individuen in der Kommunikation zu betrachten sind.
Die Employer Value Proposition
Der zweite Schritt bei der Entwicklung deiner Employer Brand ist die Erarbeitung einer Employer Value Proposition (EVP). Darunter versteht man die Gesamtheit der Werteversprechen des Arbeitgebers an die Mitarbeitenden (Arbeitgeberversprechen).
Achtung: Diese Werteversprechen umfassen weit mehr als finanzielle Benefits und Urlaubstage. Vielmehr sollte das komplette Arbeitsumfeld einbezogen werden.
In eine Employer Value Proposition gehören:
Kurz gesagt: Die Employer Value Proposition ist schlicht und einfach die Bewerbung des Unternehmens, mit der sich ihr Unternehmen bei potenziellen Mitarbeitenden bewirbt.
Um die Employer Branding Ziele nachhaltig zu verwirklichen, muss bei der Entwicklung der Employer Value Proposition dabei vor allem auf zwei Dinge geachtet werden:
Die Umsetzungsphase
Im letzten Teil des Prozesses gehen wir an die Umsetzung der Employer Branding Strategie. Hier geht es in erster Linie um den Einsatz von Personalmarketing. Die größte Herausforderung ist es dabei, die richtigen Instrumente auszuwählen und diese passend zur Candidate Persona zu bespielen.
Beachten Sie, dass die Employer Branding auch nach innen gerichtet sein muss. Sollte sich das „neue“ Arbeitgeberversprechen stark von der aktuellen Ist-Situation unterscheiden, muss ein Transformationsprozess innerhalb des Unternehmens angestoßen werden. Nur so schafft es das Unternehmen seine Mitarbeitenden langfristig binden.
Legen wir den Fokus auf die Kommunikation des Arbeitgeberversprechens, mit dem Ziel, neue Bewerbungen zu generieren.
Mit den folgenden Maßnahmen, können Sie ihre Employer Branding Strategie besonders wirkungsvoll in den Recruiting-Prozess integrieren: